SONNTAG
Spaß durch Sport! Unsere Arbeitstage in der schönsten Stadt der Welt standen im Juni ganz im Zeichen des Sports. Neben der reichhaltigen Geschichte, der Architektur und dem künstlerischen Erbe unserer Hauptstadt, hat Prag auch in diesem Bereich eine Menge zu bieten. Auch für das tschechische team war es eine willkommene Abwechslung. Jede Reise in die Heimat ist einfach wundervoll, wie ihr mit Sicherheit bereits erkennen konntet.
Der Start dieser Reise lief allerdings alles andere als glatt. Mein Flieger hatte Verspätung – laut der Infos von der Fluggesellschaft 40 Minuten. Das war kein großes Problem, da ich mir die Zeit im Terminal vertreiben konnte. Ärgerlich wurde es, als ich zum angekündigten, verspäteten Boarding am Gate ankam und erfahren musste, dass der Flieger doch planmäßig abgeflogen war!
Ich wurde nicht ausgerufen, es kam keine Richtigstellung per SMS oder auf der Homepage und die freundlichen Servicekräfte ließen mich ohne Entschuldigung oder weitere Hilfe einfach allein stehen. Das kennen wir vom tschechischen team anders!
Nach einer Stunde erfolglosem Gehetze durch den Hamburger Flughafen und fassungslosem Augenrollen über die horrenden Preise der vor Ort ansässigen Reisebüros, habe ich online ein bezahlbares Angebot für einen Ersatzflug gebucht. Leider war es kein Direktflug, so dass ich erst kurz vor Mitternacht endlich in der Heimat ankam. Die Zwischenbilanz: Ein verlorener Tag, zwei verpasste Termine…
MONTAG
Nach einer morgendlichen Joggingrunde am Montag waren die Strapazen der Anreise sofort vergessen. Mein Kopf war frei und ein neuer Tag lag vor mir, den ich wie versprochen der sportlichen Seite Prags widmen wollte.
Da ich das Hotel Prague Centre Plaza in der Straße Legerova testete, boten sich zwei Laufstrecken prima an – bergab ans Moldauufer oder in den Park Riegerovy sady im Stadtteil Vinohrady. Zum Glück musste ich mich nicht für eine Strecke entscheiden, da ich mehrere Tage blieb.
Ich wählte für den Montag die Strecke an die Moldau, für Dienstag plante ich den Park ein und am Mittwoch entdeckte ich sogar noch eine neue Strecke, entlang am Gelände der Burg Vysehrad. Die Strecke ist mit einer kurzen Fahrt mit der Metro verbunden (eine Haltestelle), verfügt jedoch über gerades Terrain und bietet einen atemberaubenden Ausblick. Die frische, kühle Luft – Joggen an den Moldauufern ist einfach wunderschön!
Strecke durch den Riegerovy sady ist nicht so lang. Geübte Läufer können hier ruhig mehrere Runden laufen. Die Strecke ist etwas hügelig und der Rückweg geht relativ stetig bergauf. Für mich stellt sie dadurch eine kleine Herausforderung dar. Die Anstrengung lohnt sich jedoch! Auf der einen Seite des Weges der Fernsehturm, auf der anderen ein wunderschöner Ausblick auf die ganze Innenstadt Prags. Die Szenerie ist ähnlich imposant wie die der Strecke am Hügel Vítkov. Und die gehört für mich zu den schönsten der Stadt.
Nach dem Jogging war ich nun bereit für den Tag. Am Vormittag stand ein Planungsgespräch mit den Bürokollegen aus Prag an. Gefolgt von den gewöhnlichen Wegen zur Bank, der Zentrale des öffentlichen Nahverkehrs und einem kurzen Treffen mit einem Busreiseanbieter.
Am Nachmittag ging es mit dem Sporten weiter. Ein Mitarbeiter des tschechischen teams und ich begleiteten eine Schülergruppe auf eine ereignisreiche, dreistündige Fahrradtour. Beginnend im Park Stromovka (Prag 7) fuhren wir zu erst hinauf in den Stadtteil Dejvice (Prag 6), um von hier aus zum Naturschutzgebiet „Divoká Sárka“ weiterzuradeln. Dort gönnten wir uns eine kurze Pause nebst erfrischendem Sprung in den dortigen Natursee – herrlich!
Nachdem die Kräfte aufgeladen waren, ging es zurück in die Stadt. Durch malerische Villenviertel und kleine Alleen in Richtung Prager Burg. Es ist immer wieder beeindruckend, das größte Burggelände der Welt zu sehen. Jedes Mal gibt es unbekannte Seiten zu bestaunen und neue, verwinkelte Gassen zu entdecken.
An der Prager Burg endete unsere Fahrt. Das Ergebnis? 3 x WOW! Die SchülerInnen waren begeistert, unsere Geschäftspartner und wir nicht nur deswegen ebenso!
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann weiter zu meinem nächsten Programmpunkt, ein Abendessen im Restaurant Bruxx am Platz des Friedens (Nam. Míru, Vinohrady). Das Bruxx ist ein belgisches Restaurant mit normalen Preisen, schönem Ambiente, super Service und köstlichem Essen. Für Familien mit Kindern besonders empfehlenswert, denn die Spielecke ist einzigartig. Auch erwachsene Gäste kommen jedoch voll auf ihre Kosten.
Ich traf mich dort mit zwei Begleitpersonen einer Schulklasse aus Bremen. Wir plauderten über ihre Reise und schmiedeten Pläne für die nächsten Fahrten. Für mich gab es nur etwas Leichtes zu essen, denn danach wollte ich noch mit zwei Kollegen in den Jump-Park Praha.
Was für ein gelungener Tagesabschluss! Die meiste Zeit konnte ich vor Lachen nicht auf den Beinen stehen, doch dies war hier zum Glück kein Hindernis, die Trampolins haben super mitgearbeitet. Wir haben uns gegenseitig unterschiedliche Aufgaben gestellt und haben viele Sprünge und „Choreos“ ausprobiert – hoffentlich war keine Kamera auf uns gerichtet.
Nach zwei Stunden Springen neigte sich der sportliche Tag langsam dem Ende zu. Ich war total geschafft und zurück im Hotel schlief ich wie ein kleines Baby.
DIENSTAG und MITTWOCH
Eine entspannende Joggingrunde zur Lockerung der Muskeln war auf dem Plan als erstes ;-) Danach durften wir uns erneut einer Schülergruppe anschließen. Es war die Gruppe eines langjährigen Kunden aus Bad Segeberg. Das gemeinsame Ziel war der Sportkanal an der Moldau, denn die Jugendlichen haben sich für das sehr unterhaltsame Rafting entschieden. Nach der Übergabe der Ausrüstung und einer kurzen Einführung konnte der Spaß beginnen. Alle Teilnehmer mussten ins Wasser springen – die Lehrer und das tschechische team eingeschlossen. Spätestens jetzt waren alle wach, die Jagd nach der schnellsten Zeit des Tages durfte beginnen.
Die Teams wurden fair gemischt. Schon das Zuschauen vom Ufer aus machte großen Spaß. Gemeinsam mit den Begleitpersonen konnten wir viel lachen. Aber auch wir boten den SchülerInnen ein lustiges Spektakel. Leider hat sich unser Raft etwas „verfahren“, so dass mein Kollege aus dem Raft flog und hinter uns her schwimmen musste … Ach, was für ein wunderbarer Erlebnis!
An dieser Stelle geht ein besonderes Dankeschön an den Betreiber, die Universität Prag / Fakultät für Sport und Gesundheitswissenschaften, deren Studenten und Professoren die Betreuung vor Ort übernehmen.
Bevor wir uns dem sportlichen Nachmittag widmen durften, mussten organisatorische Planungen und einige Büroangelegenheiten erledigt werden – MacBook ist natürlich immer mit auf dem Weg. Abgeschlossen wurde die Pause durch ein Kunden-Mittagessen. Herzlichen Dank an die Gruppe von der Beruflichen Schule des Kreises Pinneberg für die Einladung und den interessanten Infoaustausch.
Der nächste Programmpunkt war die Sommer-Rodelbahn Prosek. Gut gelaunt und voller Spannung auf die bevorstehenden Abfahrten machten wir uns auf den Weg. Dort angekommen schnappten wir uns gleich einen Bob. Nach nur drei lustigen Runden wurde unser Bob jedoch für „ungeduldige“ Jugendliche aus Deutschland benötigt. Wir gaben ihn mit Freude ab! Dafür durften wir einen kurzen Plausch mit deren Begleitpersonen (Stammkunden von der BBS Winsen an der Luhe) führen. Die Terrasse des Restaurants lud dazu ein.
Danach hieß es schon wieder Abschied nehmen von den vielen glücklich lächelnden SchülerInnen. Ein letzter Stopp lag noch vor uns, quasi in der Nachbarschaft. Ziel war eine weitere Gruppe im Hochseilgarten „Proud“. Als wir dort ankamen, war die Action bereits im vollen Gange war. Die sportbegeisterten Kletterer wurden in drei Gruppen aufgeteilt, um sich anschließend auf unterschiedliche Seilpfade zu begeben, welche mit einigen Herausforderungen gespickt waren. Das Zugucken machte einen riesen Spaß! Die Kinder haben einen großen Ehrgeiz, zeigten aber auch die so wichtige Teamverbundenheit, was die Lehrer in Freude versetzte.
Als Verdienst gab es nach der Tour eisgekühlte Kofola – eine Art tschechischer Coca Cola. Ich persönlich mag den besonderen Geschmack immer noch genauso gern wie in meiner Kindheit vor 30 Jahren!
Während ich zu Abend aß und nachfolgend auf dem Weg zum Hotel, musste ich die vergangenen Tage Revue passieren lassen. Hut ab, was unser tschechisches team mal wieder hinbekommen hat. Ich darf mich wirklich glücklich schätzen, dabei zu sein, unsere Kunden persönlich kennenzulernen, viele SchülerInnen lachen zu sehen und meine wunderbaren Kollegen in Prag auf den Arm zu nehmen…
Doch nun war es an der Zeit die Augen zuzumachen, denn um 06:00 Uhr am Mittwoch Morgen geht es zum Flughafen, zurück nach Hamburg, zur Familie und ins Büro. Zumindest, wenn mein Rückflug planmäßig verläuft ;-)
Bis im September, mein Prag. Da kommen meine beiden, kleinen Rabauken mit auf Erkundungstour, ich freue mich sehr!
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