Lieber Herr Krejci,

klar bekommen Sie eine Rückmeldung. Schließlich hatten Sie das beste Wetter gebucht, das ich je in Prag genießen durfte und (Schlitzohr, das Sie sind!) den besten Chor, in Prag eine Institution und von Smetana gegründet und dirigiert.

Die haben uns freundlichst aufgenommen und bewirtet. Viele sprechen ein ausgezeichnetes Deutsch oder Englisch. Es gab keinerlei Verständigungsprobleme. Das war ein wirklich schöner Einstieg in den Aufenthalt.
Schon hier aber zeigte sich: Man ist nicht mit Jugendlichen oder jungen Erwachsenen unterwegs. Die ersten Kandidaten begannen zu schwächeln. Beri zukünftigen Planungen wird man das sehr genau berücksichtigen müssen. Spontan änderte ich mit Kim (immer BE-ZAU-BERND! Alle liebten Kim und freuten sich, sie zu sehen und ihr zuzuhören. Wenn das das neue Gesicht für Agaria-Tours ist, ist mir um die Zukunft nicht bange) und Suzanna (ein Vulkan an Wissen und eine fähige Unterstützerin im leider anstehenden Notfall – [sie darf sich beim Sprechen ruhig mehr Zeit lassen, dann wirkt ihr Wissen noch viel besser] – das Programm und kürzten es ein. Das funktionierte alles problemlos – und doch war es für Einige noch zu viel. Die, die sich fit fühlten, sind dann in den freien Stunden mit mir oder alleine doch noch mit der 22 gefahren und hatten auch ihr Aha-Erlebnis.

Nie hatte ich eine bessere Führung über den Judenfriedhof (wie gesagt: Suzanna: Ein Füllhorn an Wissen). Schade, dass die mitgereiste Dame, die gar nicht zum Chor gehört, sondern eine ehemalige Kollegin von mir ist, dann kollabierte. Im Gegensatz zu meinen „Mädels“ blieb Suzanna ganz ruhig und managte den Abtransport ins Krankenhaus souverän. Auch die Prager Polizei war sofort vor Ort und hätte weitergeholfen, wäre sie nicht da gewesen. Prima!

Die einstündige Moldau-Fahrt würde ich nicht mehr anbieten. Es reichte gerade für ein hastig serviertes und abkassiertes Getränk, führte eben unter der Karlsbrücke hindurch, wendete und fuhr quasi direkt wieder zurück. Wenn, dann die 2-stündige mit Essen; besser: ein Besuch im Schwarzlichttheater. Bei Ihren Verbindungen muss es doch möglich sein, mit einem der Theater einen Vertrag auszuhandeln, der beiden Seiten zugute kommt.
Der Wallensteingarten war geschlossen, weil das Philharmonieorchester dort für ein Konzert am Abend aufbaute. Konnte keiner wissen, ist auch nicht schlimm. Kim hat es mehrmals versucht. Da war halt nix zu machen. Wir hätten dort ohnehin nur geschaut und nicht gesungen. Nach mehrfacher Kontrolle meiner Gitarre hatte ich keine Lust, die noch einmal mitzuschleppen. Man sieht mir den Terroristen halt an!
Das Tanzende Haus war für die meisten eine (erwartete) Attraktion, allerdings war die Hölle los. Als ich das letzte Mal dort oben war, stand ich dort mit einem Freund alleine!
Danach waren die Teilnehmer in Mehrzahl platt. Nur noch eine Handvoll ist mit mir über die Karlsbrücke. Jeder muss wissen, was er versäumt.
Das Angebot im Norbert-Kloster war gut – und bis zum neuerlichen Kolapps der Dame waren alle guter Dinge. Das überschattete dann natürlich den Rest des Abends. Kann man nix machen.
Kim hat uns noch einen hübschen Aussichtspunkt verraten, den die Leute auch aufsuchten, ehe sie ins Hotel zurückkehrten. Das versöhnte mit dem Negativerlebnis.
Bleibt das Hotel. Nette Leute, bester Service, tolle Lage. Die Zimmer muss sich ein Mitarbeiter von Agaria allerdings ansehen, bevor sie verteilt werden. Einige sind so schmal wie ein Handtuch, d.h. man kann links und rechts neben dem Bett nicht stehen, gehen oder laufen, sondern muss es vonm Fußende her „besteigen“. Für Ehepaare und Menschen jenseits der 70 nicht wirklich geeignet.
Wir sind problemlos – mit der kranken Dame – wieder zu Hause angekommen. Alles ist gut.

Ihnen und Agaria, Kim und Suzanne meinen ausdrücklichen Dank. Wir hatten schöne Tage, eine tolle Zusammenarbeit (wie immer) und Glück mit dem Wetter. Mehr kann man nicht erwarten. Ihre Werbung gebe ich an „hipe Freunde“ weiter. Kann sein, dass sie sich auf mich berufen, wenn sie sich melden. Vielleicht erinnern Sie sich dann an

Ha-Jo Centner

der Sie herzlichst grüßt und hofft, dass Sie einmal die Zeit finden, zu einem Konzert elbeaufwärts zu fahren.

Chor  „Our Sound“ als Oldendorf genoss Prag im September 2017 / Übernachten durften die Gäste im Hotel Adler *** (ehemals Jerome House)